Jede Menge Maskeraden

Partnerschaft EU und NATO tolerieren den autoritären Kurs Tayyip Erdoğans. Sie wissen um die geostrategische Exklusivität der Türkei
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 30/2016
Was sollte uns trennen? Merkel, Hollande und Erdoğan beim NATO-Gipfel im Juli
Was sollte uns trennen? Merkel, Hollande und Erdoğan beim NATO-Gipfel im Juli

Foto: Stephane de Sakutin/AFP/Getty Images

Die politische Zügellosigkeit treibt sich in der Türkei selbst auf die Spitze. Die EU-Europäer hätten Gründe zuhauf, Tayyip Erdoğan als antidemokratischen Despoten zu ächten statt länger als Partner des Westens zu achten. Warum tun sie es nicht? Offenkundig sind sie ihm einiges schuldig, den Kontrast zum Beispiel, welchen herauszustellen den eigenen zivilisatorischen Adel besser zur Geltung bringt. Gleichzeitig rumort die Gewissheit, in der Vergangenheit verspielt zu haben, was mit den im Oktober 2005 aufgenommenen EU-Beitrittsgesprächen möglich war. Die nach Ankara ausgestreckte schien stets auch eine abwehrende Hand zu sein.

Zumal die von Deutschland favorisierte privilegierte Partnerschaft in einer Mischung aus Kalkül und Hochnä